Die Vokalisierung (der nikud) wird im modernen gedruckten Hebräisch praktisch nicht verwendet. Sie erscheint nur ganz selten, und zwar dort, wo ein Wort ohne nikud falsch verstanden werden könnte oder um die Aussprache von ausländischen Namen zu verdeutlichen. Das Hebräische in diesem Kurs ist auch ohne nikud verständlich, da alles hebräisch Geschriebene phonetisch umgesetzt ist. Quäle Dich also nicht zu sehr mit dem Erlernen aller Nuancen des nikud.
nikud bedeutet Punktierung (von nekuda – Punkt) und bewirkt folgendes:
- Der nikud vokalisiert die Hebräischen Konsonanten auf der Schriftlinie mit den Vokalen a, e, i, o, u.
- Als dageš (Deutsch: Betonung) macht ein Punkt im Zentrum des Buchstabens aus einem weichen Konsonanten einen harten: aus wet ein bet (w / b), aus chaf ein kaf (ch / k), aus fe ein pe (f / p).
- Ein Punkt über dem waw macht daraus ein o, ein Punkt links daneben ein u.
- Ein Punkt auf dem linken Zahn des šin macht daraus ein ßin (š / ß)
Steht ein Vokal am Anfang des Wortes (z.B. ani – ich), wird als Vokalträger meist ein alef, seltener ein ajin, verwendet.
Vokale | Aussprache | Hebräischer Name |
אְ | e kurz wie in Menu, oft stumm | šwa |
אֶ | e lang wie in Meer | ßegol |
אֵ | e lang (oft wie in engl. rain) | zere |
אִ | i | chirik |
אַ אָ | a | kamaz, patach |
אֻ | u | kubuz |
וּ | u - waw mit Punkt links | šuruk |
וֹ | o - waw mit Punkt oben | cholam |
אֹ | o - alef mit Punkt oder Punkt über der Linie zwischen zwei Konsonanten |
Sowohl zere, ßegol, und oft auch šwa geben wir in der Umschrift mit e wieder. Diese Vereinfachung entspricht weitgehend der heutigen Aussprache. So lässt sich z.B. der Vokal e im heute gesprochenen Hebräisch in den drei Anwendungen le-ako – nach Akko, ha-šen – der Zahn, erez+jißra’el – das Land Israel, phonetisch kaum unterscheiden, obwohl er in jedem Wort durch einen anderen Vokal wiedergegeben wird.